von Peter Trübner
Zwei Jahre lang mussten wir warten. Nach dem Aufheben der Corona-Massnahmen konnte in diesem Jahr das Klangschloss mit dem für 2020 vorgesehenen Programm sowohl im Schloss Greifensee wie auch in dem im Jahr 2019 frisch renovierten Landenberghaus stattfinden.
Trotz – oder wegen – der langen Pause war die diesjährige Ausgabe des Klangschlosses ein voller Erfolg, wurde doch der Besucherrekord vom Jahre 2019 übertroffen. Neu war die Dauer des Anlasses von zwei auf drei Tage erhöht worden.
Die AAA-Switzerland war dieses Jahr zum ersten Mal im grösseren Rahmen vertreten, da ihre nun jährliche Präsenz im Klangschloss das traditionelle «Anaglogforum» ersetzt.
Im Landenberghaus erhielt die AAA Switzerland Raum zur Präsentation ihrer Aktivitäten und von Anlagen aus den 1970er Jahren, die Vereinsmitglieder dafür zur Verfügung stellten. Die Plattenbörse war an allen drei Tagen gut besucht mit ihrem breiten Schallplattenangebot an zum Teil rarer und schwer zu findender Neuware, wie einer guten Mischung aus Second Hand Platten und Neuveröffentlichungen. Der Keller mit der Musik und den Anlagen aus den 70er Jahren lud zum Verweilen ein und zum Gespräch unter Kollegen und Kolleginnen.
Oben im Konzertraum des Landenberghauses fanden die Konzerte statt. Im Turnus waren sie jeweils an einer Stunde fürs Publikum geöffnet, das von diesem Angebot im vollen Saal im ersten Stock Gebrauch machte. In der nächsten Stunde wurde die von Ralph Zünd mit seinem mobilen «straigh2tape» Studio aufgenommene Musik live via Glasfaserkabel in alle Präsentationsräume übertragen. Zu guter Letzt werden die Aufnahmen noch auf eine Doppel-LP gepresst, damit die Besucher:innen oder diejenigen, welche dieses Highlight verpasst haben, die Möglichkeit haben das Konzert auch zu Hause auf der eigenen Anlage zu hören. Die Schallplatten können hier bestellt werden: https://www.klangschloss.ch/product-page/klangschloss-landenberg-sessions
Diese Möglichkeit ist absolut einmalig: Live Musik war alle zwei Stunden während den Aufnahmen jeweils über die verschiedenen ausgestellten Anlagen im Vergleich zu hören. Und das am Freitag, Samstag und Sonntag mit folgenden Formationen: Ensemble Fratres mit Hanspeter Oggier, Trio Anderscht mit Bettina Boller und Nicole Johänntgen mit Henry. Erwähnenswert ist die gemeinsame Mozart Darbietung von Hanspeter Oggier mit seiner Panflöte und Nicole Johänntgen mit dem Alt-Saxofon am Sonntag nach dem Konzert von Henry.
Gut besucht waren die Vorträge im Gemeindehaus. Sie fanden wie jedes Jahr viel Anklang und positives Echo.
Eine weitere Spezialität des Klangschlosses ist die Kopfhörerküche im Schloss, bei der mit identischer Musik eine Vielzahl absoluter Spitzen-Kopfhörer im Klang verglichen werden können. Und natürlich die Klangschloss Tradition, bei der in unterschiedlich grossen Räumen im Schloss, wie jetzt zusätzlich im Landenberghaus, ein ausgesuchter Querschnitt an ausgezeichneten Anlagen aus der Schweiz zu hören waren. NAGRA, PSI Audio, Thales, Weiss Engineering, JB Swiss, De Haller Audio und Airplain Acoustics stellten sich dem Hörvergleich mit bedeutenden europäischen Produzenten wie Bowers und Wilkins, Manger oder DartZeel, um nur einige der Firmen zu nennen, die ihre Produkte ausstellten. In jedem Hörraum wurden Fragen des Publikums freundlich beantwortet.
Die Kopfhörerküche wie die Hörräume machten richtig deutlich, wie transparent, räumlich und dynamisch Top-Geräte im High End Bereich klingen. Denn sie wollen Besucher ansprechen, die gehobene Hörerwartungen mitbringen.
Es bleibt nur noch der Hinweis auf die Beiz im Landenberghaus mit dem Garten und Seeblick, die ein kulinarisches Angebot für die Besucher bereithält.